Chorausflug Stift Melk - 30. Juni 2019
Zu ungewöhnlich früher Stunde jagte uns unsere bekannt strenge Reiseleiterin aus den Federn – 06:30 Abfahrt vom Bahnhof Baden!
Dort gab es bereits die erste Panne: Eine Mitreisende verschlief im Zug von Wiener Neustadt nach Baden die Haltestelle und
erwachte erst in Mödling. Der nächste Zug in die Gegenrichtung kam zu spät für unsere geplante Abfahrt, daher musste –
wer hätte es anders erwartet – die Oma der "Verschlafenen" einspringen. Sie wartete mehr oder wenig geduldig und fuhr mit
dem eigenen Auto nach. Die allzu pessimistisch berechnete Fahrzeit für den Bus brachte uns schon um 08:00 ans Ziel,
sodass für einen kurzen Kaffee doch noch genug Zeit war – Gott sei Dank!!! Zur Gestaltung des Gottesdienstes sangen wir
die "Missa Festiva" von Alexander Gretchaninov, unsere Sopransolistin Cornelia Hübsch sang zum Kommuniondank berührend
schön aus der Weihnachtskantate "Vom Himmel hoch" von Felix Mendelssohn Bartholdy "Sei willekomm du edler Gast".
Anschließend hatten wir eine interessante und sachkundige Führung durch das Stift. Gestärkt durch das ausgezeichnete
Mittagessen im Stiftsgasthof fuhren wir weiter zu einer Weinverkostung in der Gebietsvinothek im Schloss Traismauer.
Dort gab es allerdings einen für uns alle betrüblichen Zwischenfall: Ein Chormitglied stürzte so unglücklich über
einen Teppich, dass es mit der Rettung ins Spital gebracht werden musste. Etwas "schaumgebremst" in unserer guten
Laune, aber beruhigt durch Infos des Gatten aus dem Krankenhaus, setzten wir unsere Fahrt fort zum letzten Punkt
unseres Ausflugs, der bis dahin streng geheim gehalten worden war. Zur großen Überraschung fast aller Chormitglieder
besuchten wir eine Kirchenruine, an der ALLE schon einmal vorbeigefahren waren und sich wahrscheinlich gefragt
hatten, was das für eine Ruine sei! Für einen Kirchenchor sehr passend und eigentlich selbstverständlich,
besichtigten wir die Ruine einer Kirche, die einst der Hl. Cäcilia geweiht gewesen war.
Auf der Westautobahn Richtung Salzburg vor der Abfahrt Böheimkirchen ist rechter Hand im Frühjahr und Herbst
deutlich eine Ruine mit Turm zu erkennen, die sonst meist durch die dichtbelaubten Bäume verdeckt wird.
Die Kirche wurde erstmals ca. 1250/1260 erwähnt und gehörte im 14. Jh. zum Stift Göttweig. Die heutige
Ruine geht auf einen Bau aus dem 14. Jh. zurück, der im 18. Jh. barockisiert wurde. Im Jahr 1805 wurde
die Kirche durch marodierende Truppen der französischen Armee zerstört und nicht wiederaufgebaut.
Es war ein interessanter Zwischenstopp für einen Kirchenchor, die Ruine einer ihrer Schutzpatronin geweihten
Kirche zu besuchen.
Rechtzeitig für einen gemütlichen Ausklang beim Heurigen trafen wir wieder in Baden ein.
Trotz mancher Pannen war es ein schöner Ausflug!

Foto: Margit Fussi
(Text: Adelheid Hlawacek)
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