(Franz) Joseph Haydn
(31. März 1732 – 31. Mai 1809)
(Franz) Joseph Haydn wird als Sohn des Wagnermeisters und späteren Marktrichters Mathias Haydn am 31. März 1732 in Rohrau in Niederösterreich geboren. Mit 8 Jahren kommt er als Sängerknabe nach St. Stephan in Wien, erhält dort ersten umfassenden Musikunterricht und macht in dieser Zeit seine ersten Kompositionsversuche. Mit 17 Jahren wird er wegen Stimmbruchs aus dem Chor entlassen und muß sich in den folgenden zehn Jahren seinen Lebensunterhalt als freischaffender Musiker verdienen. Als Autodidakt studiert er Musiktheorie und Kontrapunkt bei verschiedenen berühmten Meistern seiner Zeit, u. a. die Werke von Johann Josef Fux und Carl Philipp Emanuel Bach. Von 1761 an stand er in Diensten der Fürsten Esterházy. Ab 1790 konnte sich Haydn infolge eines großzügig bemessenen Gehalts fast ohne jede Verpflichtung ungehindert dem Komponieren widmen. Der einzigen Dienstpflicht, zum Namenstag der Fürstin eine Messe zu komponieren, verdanken wir zahlreiche Messen, so auch die “Missa in tempore belli”; oder “Paukenmesse”, die am 26. Dezember 1796 in der Piaristenkirche in Wien zur Uraufführung gelangte. Der Name “in tempore belli” ist ein Hinweis auf die überaus schwierige und unruhige Zeit der Napoleonischen Kriege. Der wiederholte und starke Einsatz der Pauken, die das Kriegsgetöse zum Ausdruck bringen sollen, gab der Messe ihren zweiten Namen “Paukenmesse”.
Über 100 Symphonien, zahlreiche Klaviersonaten, insgesamt 14 Messen, 4 Oratorien und zahlreiche andere Werke hinterließ “Papa Haydn” wie er liebevoll von allen genannt wurde, als er hochbetagt und von aller Welt hochverehrt am 31. Mai 1809 in Wien starb.
Text: Adelheid Hlawacek
Quelle:
Joseph Haydn mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten dargestellt von Pierre Barbaud; Reinbek b. Hamburg, 1994
Bildquelle:
Joseph Haydn. Gemälde von J. Hoppner, 1791 (Sammlung der Königin von Großbritannien, Buckingham Palace, London, Wikipedia).